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Bis heute hält sich der weit verbreitete Irrglaube, ein DJ würde letztlich gar nicht im klassischen Sinne arbeiten, sondern salopp gesagt "lediglich ein paar Knöpfchen drücken". Dieses Vorurteil ist durch die Einführung von MP3-Dateien, die die CDs und Schallplatten (House-DJs mal ausgenommen) weitestgehend verdrängt haben, leider nicht kleiner geworden.

 

Und tatsächlich: Benimmt man sich als DJ nicht gerade wie ein Kirmes-Animateur (etwas, worauf wir gleich noch zu sprechen kommen), macht er auf den ersten Blick ja wirklich nicht viel mehr, als an ein paar Rädchen zu drehen, Regler hoch und runter zu schieben und alle dreieinhalb Minuten ein paar Knöpfchen zu drücken. Doch wie erklärt es sich dann, dass es Partys gibt, auf denen die Stimmung ultra-grandios ist, während andere schlicht als grottenschlecht gelten, was die Bewertung der Musik angeht? Müsste es nicht überall gleich toll sein, wenn es doch letztlich nur darum geht, ein paar Regler im richtigen Moment zu bedienen? Oder steckt vielleicht doch etwas mehr dahinter... 

 

Der erste Eindruck...

 

Es gilt: "Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance". Deine Gäste bewerten bei Betreten der Location unbewusst nicht nur das Ambiente, die Dekoration oder den Abstand von der Theke bis zur Tanzfläche, sondern sie begutachten auch den Menschen, der hinter der Musikanlage steht. Wer hier als DJ einen muffeligen, unfreundlichen oder im schlimmsten Fall arroganten Eindruck vermittelt, der wird Schwierigkeiten haben, deine Gäste wieder einzufangen. Bei vielen herrscht unbewusst oder vielleicht sogar aus schlechter Erfahrung in der Vergangenheit die Meinung "Ach guck, noch so ein Halbgott hinter seiner Anlage, der meine Plattenwünsche den ganzen Abend nicht beachtet. Das kann ja heiter werden."

Entspricht ein DJ diesem Vorurteil von Beginn an mit seinem Auftreten, kann er eigentlich auch gleich wieder nach Hause fahren und stattdessen einen Besenstil an das Case stellen und auf Play/Repeat drücken. 

Deswegen: Ein offenes und freundliches Wesen, auf das sich Gäste gerne zubewegen, wenn sie Fragen haben, ist schon mal die halbe Miete.

 

Viel Musik, gute Musik...

 

Doch das ist nur der Anfang. Es geht weiter mit einem guten Musik-Repertoire.

Hier gilt ganz klar: Masse UND Klasse.

Aus einer breit gestreuten Sammlung Songs auswählen zu können ist IMMER von Vorteil, weil es auch immer wieder Gäste gibt, die den DJ in der Hinsicht "testen" wollen, indem sie ihm einen wer weiß wie außergewöhnlichen Plattenwunsch präsentieren, mottolike: "Hat er eh nicht!"

Umso größer ist der Respekt, wenn das Gesuchte tatsächlich vorhanden ist und abgespielt werden kann (natürlich muss das Lied in die Party generell hineinpassen). Man sieht schon hier: Knöpfe drücken alleine reicht nicht, wenn man bei jedem zweiten Plattenwunsch die Antwort "Hab ich leider nicht da!" zu antworten gezwungen ist, weil die Sammlung nicht auf dem neuesten Stand oder generell nicht breit genug aufgestellt ist.

 

Genauso wichtig ist es für einen guten DJ, die Basics zu kennen: Dass Melissa Etheridge's "Like the way I do" auch heute noch auf 8 von 10 Parties einen Großteil des weiblichen Publikums auf die Tanzfläche lockt, sollte bekannt sein. Genauso sollte klar sein, dass trotz der allgemein guten Erfahrung mit solchen Tanzflächenfüllern KEIN Song ein Selbstläufer ist, der auf JEDER Party funktioniert frei nach dem Motto "Die größten Hits in einen Eimer, den kippe ich dann einfach mal aus und gucke, was passiert".

Wer so arbeitet, drückt letztlich wirklich nur Knöpfe.

Stattdessen sollte das Vorgespräch mit dir bereits einen ersten Eindruck vermittelt haben, was deine Gäste vielleicht gerne hören möchten. Auf der Party selbst sollte der DJ bei der Anmoderation erwähnen, dass Plattenwünsche gerne gesehen sind und auch meist zeitnah erfüllt werden. Alles, was dann nach dem Eröffnungstanz passiert, macht diesen Job so spannend. Der DJ spielt Musik ab und schaut, wie das Publikum reagiert. Basierend auf dem, was auf der Tanzfläche passiert, wird der nächste Song ausgewählt. Es ist ein bisschen, wie einen Jenga-Turm zu bauen in der steten Hoffnung, ihn nicht mit einem miesen Song zum Einsturz zu bringen. Wer auch hier meint, eine starre und unflexible Playlist wird das Ding schon schaukeln, sollte den Beruf wechseln. Oftmals sind es auch Gäste, die mit einem guten Plattenwunsch den DJ auf einen richtigen Pfad lenken, den er dann weiter begehen kann. 

 

Abwechslung, Abwechslung, Abwechslung

 

Wichtig ist es, abwechslungsreich zu bleiben. Musikrichtungen totzutrampeln, weil von 100 Gästen 40 auf der Tanzfläche stehen, ist im ersten Moment verlockend, aber wenn die anderen 60 Gäste schon seit 20 Minuten auf ein neues Genre warten und die ersten schon die Jacken von der Garderobe holen, weil sie der Meinung sind, dass dem DJ außer deutschem Discofox oder Rock'n'Roll nichts Besseres mehr einfällt, verschenkt man viel Potential.

Damit man uns nicht falsch versteht: Eine Tanzfläche vorsätzlich durch Stilbruch zu räumen, wenn ALLE gerade abfeiern, ist Schwachsinn hoch zehn. Aber die Erfahrung lehrt, dass deine Gäste zwischendurch was trinken, sich unterhalten, zur Toilette gehen oder sonstwie eine Tanzpause einlegen. Sie gehen bei einem Genre runter und werden nicht beim gleichen wieder drauf gehen, sondern wollen neue Impulse.

 

Alle vier bis fünf Lieder die Richtung sanft - nicht radikal - zu wechseln, ist eine gute Idee. Je nach Auslastung auf der Tanzfläche kann man die Anzahl ausdehnen und verkürzen. Hier hilft nur jahrelange Übung und Erfahrung. Ebenso sind Stilbrüche innerhalb eines Genres zu vermeiden. Spiele ich zwei bis drei Songs mit einer Beatgeschwindigkeit von ca. 128 Beats pro Minute, muss ich mich über eine sich leerende Tanzfläche nicht wundern, wenn ich zwar im Genre verbleibe, aber ein langsameres Lied anspiele, auch wenn es noch so gut in die Richtung passt. Ich signalisiere dem Publikum so nichts anderes als "Jetzt machen wir erstmal etwas langsamer". Wenn Tempo rausgenommen werden soll, muss das subtiler geschehen. Und schon gar nicht wechselt man von Safri-Duos Played-a-live in eine Ballade à la Unchained Melody. 

 

Wünsch dir was...

 

Wie oben erwähnt, spielen die Plattenwünsche der Gäste eine gewichtige Rolle bei der Ausgestaltung der musikalischen Reihenfolge. Leider Gottes haben manche Gäste seltsame Ideen hinsichtlich dessen, welcher Song als Nächstes funktionieren könnte. So hat man mit Andreas Gabalier gerade vielleicht die Tanzfläche voll und ein Gast äußert den Geistesblitz, dass Rammstein direkt im Anschluss bestimmt gut ankommt (die Absurdität wird nicht geringer, wenn man beide Interpreten vertauscht).

Als DJ habe ich mehrere Möglichkeiten, auf derartige suboptimale Plattenwünsche zu reagieren: 

 

1.

Als gehorsamer DJ komme ich dem Wunsch nach und lasse Rammstein ad hoc auf Gabalier folgen. Hat man es nun nicht gerade mit einer Party voller Rammsteinfans zu tun, sprengt man in neun von zehn Fällen damit die Tanzfläche, wenn es ganz dumm läuft, erntet man noch ein paar Scheibenwischer-Gesten eingefleischter und abwanderungswilliger Gabalier-Fans. Als DJ kann man nur hilflos auf den Plattenwünschenden verweisen, der nun mit einem oder zwei Kumpels die "Tanzfläche rockt", auf der sich eben noch bis zu 20 Gäste getummelt haben. 

Man sieht schon: Keine optimale Wahl. 

 

2.

Der vorsichtige DJ erkennt die Situation, dass Rammstein gerade nicht wirklich ins Konzept passt und druckst herum. "Hab kein Rammstein da!", ist eine denkbar schlechte Antwort, weil man dann völlig zu Recht als schlecht sortierter Discjockey dasteht. In Zeiten von Laptops glaubt einem der Gast die Aussage eventuell nicht mal und kontert geschickt mit einem "Tipp mal ein da!".

Ein lapidares "Rammstein mache ich gleich" ist auch nicht zielführender. Hat man Pech, steht der Wünschende nun alle zwei Lieder auf der Matte, um seinen Wunsch einzufordern. Kein Wunder, man hat ja "gleich" gesagt und da Zeit relativ ist, verstehen manche Gäste das auch gerne als "gleich nach Gabalier" und wundern sich, dass der Wunsch nicht erfüllt wird. 

 

3.

Der arrogante DJ (ja, die gibt es) antwortet schlicht "Lass mich mal machen, ich weiß schon, was gut ist für die Party." Wenn man ganz sicher sein will, als DJ nie wieder gebucht zu werden, muss man sich nach diesem Satz direkt auch noch die Kopfhörer aufsetzen und so tun, als wenn man in den nächsten Song reinhört. 

 

4.

Der erfolgreiche DJ gibt dem Gast zu verstehen, dass er seinen Plattenwunsch zeitnah einbauen wird, und zwar dann, wenn man sich zumindest ansatzweise im richtigen Genre befindet. Dadurch dass Genres nicht totgetrampelt werden (siehe oben), ist ein guter DJ auch schnell in der Lage, von Gabalier auf Rammstein hin zu arbeiten und wenn es der Umweg über "Wir sind Helden" und "Die Ärzte" sein muss. So sind alle zufrieden und der DJ erspart sich somit auch die Scheibenwischer-Geste. 

 

Wer hat an der Uhr gedreht? 

 

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor ist die Uhrzeit. Es gibt Songs, die passen einfach nicht zu gewissen Zeiten. Gerade am Anfang einer Party und speziell bei Hochzeiten hat man es alterstechnisch mit einem "bunt gemischtem Publikum" zu tun, wie es so schön heißt. Da ist von 8-88 Jahren meist alles dabei und wenn ich die Tanzfläche voll kriegen will, sollte ich Songs spielen, die eine möglichst große Schnittmenge auf die Tanzfläche locken.

So ist "Sing Hallelujah" von Dr. Alban hier beispielsweise als Song aus den 90ern meist besser geeignet als etwa "Pump up the Jam" von Technotronic, da ersterer a) viel bekannter, weil damals länger in den Charts und b) vom Beat her schlicht tanzbarer ist. Zu späterer Stunde, wenn das Altersgefüge sich irgendwo zwischen 25 und 45 einpendelt, kann der zweite Song schon besser ankommen. 

Auch ein "Enjoy the Silence" von Depeche Mode ist denkbar ungeeignet, eine Tanzfläche vor 23 Uhr zu füllen (es sei denn, man hat ausschließlich Depeche Mode Fans auf der Party), nach Mitternacht macht der Song einfach mehr her und kann dann auch gleich mit New Orders "Blue Monday" oder mit Soft Cells "Tainted Love" kombiniert werden. Ebenso etabliert hat sich ein gewisser Trash-Faktor aus den 90ern, zu denen Songs von den Spice Girls und den Backstreet Boys gehören. Auch hier gilt: Klappt später meist besser als zu Beginn. Ausnahmen bestätigen die Regel. 

 

Und was ist mit dem neuen Zeug? 

 

Viele Leser werden jetzt sagen: Schön, die ganzen alten Schinken hat er drauf, aber was ist mit den neuen Hits? Die, die gerade frisch seit zwei Wochen im Radio gespielt werden und nigelnagelneu in den Top 10 der Charts aufgetaucht sind? 

Ist es notwendig, dass der DJ diese Lieder im Repertoire hat? Auf jeden Fall!

Jeder DJ sollte seinen Finger am Puls der Zeit haben und ein Gehör dafür entwickeln, ob Songs, die neu in den Charts sind das Potential haben, eine Party zum Kochen zu bringen. 

Aber ist es eine gute Idee, sein Hauptaugenmerk auf diese neuen Hits zu richten?

Selten, beziehungsweise: Eher nein!

Und das hat gute Gründe. So sehr ich Gäste verstehen kann, die "I gotta feeling" von den Black Eyed Pease nun schon auf der x-ten Party gehört haben und denen der Song zum Hals raushängt, so wenig erfolgreich wird sich eine Party im Allgemeinen entwickeln, wenn man derartige Evergreens durch nigelnagelneue Chartstürmer ersetzt.

 

Man muss bedenken: Nicht jeder Gast verfolgt die Charts, nicht jeder Gast hört auf dem Weg zur Arbeit Radio. Gäste entscheiden innerhalb von Bruchteilen von Sekunden beim Hören der ersten Takte eines Songs: Bleibe ich auf der Tanzfläche oder gehe ich?

Wenn nun statt des Döng-Döng-Döng der Black Eyed Pease Beats auf die Tanzfläche knallen, die 90 % deiner Gäste noch nie gehört haben, weil der Song gerade erst in den Charthimmel aufgestiegen ist, verlassen sie die Tanzfläche, da kann der Song noch so viel Sommerhit-Potenzial besitzen.

 

Diese bittere Erfahrung macht man als DJ immer wieder. Da wir uns mehr mit Liedern befassen und einschätzen können, ob ein Song funktioniert oder nicht, ergibt sich hier oft eine Dissonanz zum Publikum, das für den Song noch nicht bereit ist, weil er sich einfach noch nicht oft genug in die Gehörgänge hineingefräst hat.

Deswegen bleibt von all den Liedern der Top 100, die man in ein Sieb schüttet auch nur eine Handvoll übrig, die wirklich partytauglich sind. Und noch weniger Songs kann man auch Jahre später noch spielen. Das sind dann die Evergreens...über die sich dann manch ein Gast wieder beschwert, weil er das Lied nun schon zum 100sten Mal auf einer Party hört. 

 

Wie viel Moderation? 

 

Viele werden fragen: Moment mal. Bis jetzt wurden ja wirklich nur Knöpfe gedrückt, wenn auch auf eine nun differenzierte Weise. Was ist denn mit der Moderation?

Wieviel trägt diese denn zur Stimmung auf der Tanzfläche bei?

Einfache Antwort. Am besten so wenig wie möglich. Warum das so ist, will ich im Folgenden etwas ausführlicher erklären:

Der Beruf des DJs ist kein klassischer Ausbildungsberuf. Im Grunde reicht ein Gewerbeschein, eine ausreichend laute Anlage und eine halbwegs sortierte Musiksammlung. Schon bin ich DJ. Es gibt keinen geheimen Bund und keinen Meisterbrief, der zertifiziert, was aus einem DJ einen guten DJ macht. Im Grunde definiert das jeder für sich selbst. Und so muss man ehrlicherweise auch konstatieren, dass sich in der Branche jede Menge Menschen tummeln, die eine ausufernde Selbstdarstellung als Grundlage für eine gelungene Party sehen.

 

Womit wir auf die am Anfang erwähnte Kirmes-Animation zurückkommen.

Um zu entscheiden, ob eine solche Arbeitsweise langfristig erfolgreich sein könnte, muss ich mich eigentlich nur in die Rolle eines Partygastes hineinversetzen:

Möchte ich als Partygast einen DJ, der zwischendurch schlüpfrige Altherrenwitze zum Besten gibt? Möchte ich einen DJ mit einem schmissigen Namen, der übergroß an seiner Anlage prangt (DJ Klausimausi in da house oder Artverwandtes)? Will ich einen DJ, der jedes Lied an- und abmoderiert und der Pausen zwischen den Liedern macht, um mir etwas aus der Vita des Künstlers zu verraten ("das war 'Could you be loved' von Bob Marley, leider schon tot, genauso wie die folgende Interpretin...")? Habe ich Interesse an einem DJ, der eine leere Tanzfläche versucht vollzuquatschen ("Hey Tisch 5 hat offensichtlich eine ansteckende Fußkrankheit und...Moment mal, Sie da drüben...waren Sie nicht eben erst auf dem Klo? Wie wäre es mal mit der Tanzfläche, da trifft man sogar Leute vom anderen Geschlecht, harhar")? Möchte ich wirklich einem DJ zuhören, der Sprüche raushaut, die ich so schon auf zweihundert Partys davor gehört habe? Oder einen, der Tanzpausen mit Spielchen zu füllen versucht, statt zu tun, was sein verdammter Job ist: nämlich gute Musik zu spielen?

Wenn du all diese Fragen mit "NEIN, BITTE NICHT!" beantwortest, haben wir dasselbe Verständnis davon, wie ein DJ möglichst NICHT arbeiten sollte. Damit keine Missverständnisse auftreten: Introvertierte Wegducker, die die Zähne gar nicht auseinander bekommen, haben hinter einer Musikanlage genauso wenig zu suchen wie Klaviertasten-Krawatten tragende Schiffsschaukelbremser.

 

Es gibt ein paar einfache Grundregeln, an die wir uns seit Jahren halten:

 

1.

Die Musik, die Gastgeber und die Gäste stehen im Vordergrund, nicht der DJ. 

 

2.

Moderation so viel wie gerade nötig, ohne das Abreißen infantiler Witzchen. 

 

3.

Man kann aus einer guten Stimmung eine grandiose Stimmung werden lassen, wenn man das Publikum bei entsprechenden Stellen im Song mitsingen oder klatschen lässt. Ein Stilmittel, das trotz allem sparsam eingesetzt werden sollte. 

 

4.

Die Stimmung auf der Tanzfläche sollte ständig analysiert werden, damit stets eine optimale Songauswahl getroffen werden kann.  

 

Es gilt, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Einen Brautstraußwurf kann man totreden oder lapidar gelangweilt abhandeln. Beides ist nicht zielführend. Stattdessen könnte man mit dem Klischee spielen, dass es immer wieder Mädels gibt, die sich vor dem fliegenden Strauß wegducken. All das kann man machen, ohne dass einzelne Gäste aus dem Publikum der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Es hilft viel, wenn man versteht, dass Gäste aus der Stimmung des Abends heraus für sich entscheiden, ob sie eine Tanzfläche betreten...oder lieber noch einen Drink an der Bar nehmen...oder sich mit dem Onkel aus Amerika unterhalten, den man drei Jahre nicht gesehen hat...oder lieber auf die Toilette gehen, um den Lidstrich nachzuziehen. Versucht man als DJ, hier krampfhaft zu agieren und Stimmung auf Knopfdruck zu erzeugen, geht das zu 99 % schief. Hält man sich aber an die Vorgaben aus dem Vorgespräch, erfüllt Plattenwünsche zum geeigneten Zeitpunkt und geht auf das ein, was auf der Tanzfläche passiert, dann verwandelt sich starres Knöpfchendrücken in pure Magie, die deine Gäste zufrieden nach Hause fahren lässt. 

 

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